Chilenen und Argentinier

Der ewige Streit ums Land.
Als Chile und Argentinien unabhängige Staaten wurden, sollte jeder das behalten, was das frühere spanische Verwaltungszentrum im jeweiligen Land besaß.
Daraufhin gründete Chile 1843 die Siedlung "Fuerte Bulnes" am Nordufer der Magellanstraße. Einige Zeit später protestierte die argentinische Regierung dagegen und die folgenden Jahre waren gekennzeichnet von heftigem Streit.
1855 wurde daher zwischen beiden Staaten ein Grenzvertrag geschlossen, der jedoch relativ allgemein gehalten wurde und aus diesem Grund die Probleme nicht wirklich löste.
Nachdem Argentinien dann 1876 begann ihre südlichen Regionen zu besiedeln, wuchsen erneut die Spannungen zwischen den Ländern.
1881 wurde ein neuer Grenzvertrag mit einer detaillierten Grenzziehung unterzeichnet: Drei Inseln am Beagle-Kanal wurden von Argentinien als chilenisch anerkannt.
Doch nach einiger Zeit begannen sie sich erneut für die Inseln zu interessieren. Und wie sollte es auch anders sein? Es wurde wieder gestritten.
1958 gab es dann zudem eine Auseinandersetzung um den Felsen Snipes, welcher sich ebenfalls im Beagle-Kanal befindet und von beiden Ländern beansprucht wurde. Trotz vieler Versuche die Landbeanspruchungen beider Länder diplomatisch zu lösen, konnten die Parteien nicht wirklich zu einer Übereinkunft gelangen.
1971 einigten sich Chile und Argentinien den Disput einem internationalen Schiedsgericht zu unterziehen. Dieses bestätigte Chiles Souveränität auf allen Inseln südlich von Feuerland und auf die nach internationalem Recht basierende Seehoheit.
1978 erklärte Argentinien das Urteil für nichtig. Beide Regierungen versuchten einen Kompromiss zu erreichen, aber die Gespräche waren erneut erfolglos. Der so genannte Beagle-Konflikt erreichte damit seine gefährlichste Phase, da die Länder zum ersten Mal mit militärischer Gewalt drohten. Papst Johannes Paul II. konnte die Situation jedoch schlichten.
Zu einer Einigung kamen Argentinien und Chile jedoch erst 1985. Seitdem werden die drei Inseln Lennox, Picton und Nueva von Argentinien als chilenisch anerkannt.
Noch heute wird gestritten: Allerdings über eine Region, die weit im Süden liegt - die Antarktis. Jede der beiden Nationen beansprucht ein großes Stück der Südpolarregion.

Der Chilene als Verräter.
Laut den Argentiniern ist der Chilene ein Verräter. Dies begründet er mit dem Falklandkrieg, in dem Chile wichtige Informationen über die militärischen Aktivitäten Argentiniens an Großbritannien verriet. Dies lernen bereits die kleinen Argentinier in der Schule.
Umgekehrt findet man in den chilenischen Schulbüchern nicht direkt, dass der argentinische General San Martin Chile von der Kolonialherrschaft befreit hat (so wie es eigentlich wirklich war), sondern liest von dem Irländer Bernardo O'Higgins, einem Untergebenen San Martins.

Witziges zum Schluss.
Wie über Ostfriesen oder Blondinen werden auch über Chilenen von den Argentiniern und über Argentinier von den Chilenen Witze gerissen. Viele gehen deutlich unter die Gürtellinie. Hier zwei Beispiele:
Wie verübt ein Argentinier Selbstmord? - Er klettert auf sein Ego und springt herunter.
Warum fliegen die Kondore nur mit einem Flügel über Chile? Sie halten sich mit dem anderen Flügel die Augen zu.

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